Bewerbung in Heidelberg und Ausbildung in Elzach

Bewerbung in Heidelberg

Ich konnte mir als Mutter persönlich nicht vorstellen, dass Susan diese Ausbildung in der Gastronomie wirklich machen möchte. Dazu kannte ich Susan zu gut. Was sollten wir als Eltern tun, wir konnten uns nur nach ihren Wünschen richten. Wir Eltern haben mit Susan verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten besprochen und Ausbildungsbetriebe aufgesucht, keine dieser Stellen wollte Susan annehmen. ... Im Buch "Was bleibt, ist Sus's Liebe" wird dazu ausführlich geschrieben.

Ausbildung

Wir als Eltern sind mit Susan vor Beginn der Ausbildung in Elzach mit in den Ausbildungsbetrieb gefahren, haben mit den Ausbildern gesprochen und uns die Unterkunft im Ausbildungsbetrieb angesehen. Alles war sehr schön und stimmig. Susan hat sich ihre Unterkunft mit einer anderen Ausbildungsschülerin geteilt.

Nach der Betriebs-Ausbildungsbesichtigung sind wir mit Susan weiter durch den Schwarzwald gefahren und haben Verwandte besucht. Alle Verwandten freuten sich für Susan, dass sie die Möglichkeit erhalten hat, ihre Ausbildung in Elzach zu machen und boten ihr jederzeit Unterstützung und Hilfen, aber auch "ein Ohr" bei Problemen an.

In der DDR war es völlig normal, dass Kinder nach der Schule in Ausbildungsbetriebe  zogen, dort lernten und lebten. Das sahen wir als normalen Abnabelungsprozeß. Wir verloren unsere Tochter niemals aus den Augen. Susan konnte sich jederzeit an ihr Elternhaus, ihre Eltern und Geschwister wenden, egal in welchen Lebenssituationen sie sich befand.

Im ersten Jahr haben wir als Eltern Susan unterstützt, wie es uns möglich war, vor allem mit Kosmetika, die sie vorher gerne genommen hat - so z.B. Dusch-Badematerialien (natürlich Rosenduft, den liebte sie besonders), Parfüm, dekorative Kosmetik u.ä. Es war klar, dass Susan sich diese Dinge von ihrem Lehrlingsgeld nicht leisten konnte. Nach dem ersten Lehrjahr lehnte Susan die Unterstützungen ab und teilte mit, dass sie eigenes Geld verdient und selber einkaufen möchte, was sie will. Das war für uns als Eltern völlig in Ordnung.

Susan telefonierte mehrmals in der Woche mit den Eltern und berichtete von ihrer Ausbildung, von ihren Besuchen bei den Verwandten (die sie finanziell unterstützten, wie wir erfuhren), von der Arbeit im Ausbildungsbetrieb u.ä. Da die Telefonate über eine Telefonkarte liefen, schickten wir als Eltern regelmäßig Telefonkarten und Geld zur Unterstützung unserer Tochter. Außerdem erhielt sie das staatliche Kindergeld, welches nicht hoch war = 40 Mark.

Wir haben in Telefonaten der Susan empfohlen, ihr Abitur nachzumachen, wenn sie das möchte. Dabei haben wir in Gesprächen sehr vorsichtig formuliert, weil unsere Tochter nach der 10. Klasse abgelehnt hatte, das Abitur zu machen. Wir konnten Susan überzeugen, das Abitur am Kolping-College zu machen. Darüber freuten wir uns sehr. Sie erhielt ebenfalls Unterstützung von einer Akademikerfamilie, wo sie nach ihrer Berufsausbildung kostenfrei wohnen durfte. Da es sich um eine ältere Familie handelte, haben diese Susan wie ihre Enkeltochter behandelt. Manchmal erzählte Susan, dass dieses für sie belastend war, aber wir denken, dass das normal ist. Junge Leute wollen halt selber ihre Erfahrungen machen. Andersherum hat Susan aber auch gerne die Hilfe der alten Leute angenommen.

Wir als Eltern bedanken uns herzlich für die Unterstützer unserer Tochter Susan:

... bei den Inhabern der Ausbildungsstätte in Elzach * bei den Unterstützern während des Abiturs am Kolbing College *

Mehr aus der Zeit kann man nachlesen im Buch "Was bleibt, ist Sus's Liebe"

Nach der Ausbildung hat Susan mit ihrer Freundin, die gemeinsam mit ihr die Ausbildung in Elzach absolviert hat, eine Urlaubsreise nach Matala unternommen. Das war ihr erster Kontakt mit Griechenland.

Mehr dazu auf den folgenden Seiten dieser Webseite ...

Abitur am Kolping College in Freiburg

Nach der 10. Klasse hatte Susan eine typische "Rebellions-Phase". Die Ernsthaftigkeit und das Interesse am Lernen war nicht mehr in Größenordnungen wie in den Jahren vorher vorhanden. Sie wollte das Leben kennenlernen, fremde Länder und Kulturen.

Es war schwierig für uns als Eltern, unserer Tochter zu vermitteln, dass sie schon noch etwas lernen und Erfahrungen sammeln sollte. Wir waren sehr froh, dass sie nach vielen Querschlägen (Buch: "Was bleibt ist Su's Liebe") endlich Verständnis zeigte und eine Ausbildung im Schwarzwald zur Hotelfachfrau absolvierte.

Sie wurde reifer und verständnisvoller. Wir Eltern haben ihr geraten, sich beraten zu lassen, welche Möglichkeiten Erwachsene in der Erwachsenenqualifizierung im Land Baden-Württemberg haben. Das tat sie hoffnungsvoll. Susan meldete sich beim Kolping-Kollege in Freiburg an und absolvierte 2005 dort ihr Abitur.

Susan hatte einen sehr guten Kontakt zu ihrem Lehrer, weil dieser ebenfalls aus Berlin war. Hier fand Susan eine Beziehung zu ihrer Heimat während ihrer Ausbildung.

Was Susan nach der Schule machen wollte, war für Susan überhaupt noch nicht klar. Im Laufe der Jahre hat sie festgestellt, dass wir als Eltern recht hatten: alleine nur als Sängerin zu arbeiten war längst nicht ausreichend, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Susan hat in Berlin, speziell im Stadtbezirk Prenzlauer Berg, der bekannt ist für Künstleraktivitäten, in mehreren Gaststätten gesungen. Sie war sicherlich gut bekannt und ihre Stimme war sehr beliebt, aber das Geld reichte natürlich nicht. Eine Nachbarin aus dem Elternhaus erzählte, dass sie einen gemütlichen Abend in einer Gaststätte mit der Familie verlebte und auf einmal tauchte eine Sängerin auf, die den gleichen Namen hat, wie ihre Nachbarin. Sie war sehr überrascht --- speziell, als sie die Stimme der jungen Frau hörte.

Diese Nachbarin sprach mit Susan und fragte, was sie beruflich erreichen möchte. Susan sprach davon, dass sie Sängerin werden möchte ... erzählte von ihren Aus- und Weiterbildungen und von ihren Vorlieben für die griechische Kultur.

Auszüge aus der Abi-Zeitung, die Inhalte beschreiben Susan sehr gut:

Briefauszug von Susan an einen guten Freund

Auch der Mutter in Deutschland erzählte Susan oftmals in Telefonaten von aggressiven Ausbrüchen. Susan war aber immer noch der Meinung, dass sie das hinbekommt.