Publikationen
Freie Meinungsäußerungen * Pressefreiheit * Öffentlichkeitsrecht ... das sind alles Begriffe, mit denen wir mehr und mehr konfrontiert wurden.
Seit 2007: Die Journalisten melden sich, wecken Vertrauen, obwohl eigentlich kein Vertrauen mehr da ist. Das Urvertrauen ist zerstört, der Glaube an die Gerechtigkeit, Recht und Ordnung ist gleich Null. Man entwickelt eine enorme Sensibilität, die man vorher bei sich nicht kannte.
Nach Susan's Tod haben sich die Journalisten die "Klinke in die Hand" gegeben. Journalisten von Fernsehsendern folgten ... Alle drückten mit "Engelszungen" ihr Entsetzen aus ... "... das muß unbedingt an die Öffentlichkeit, das braucht ein öffentliches Interesse und dann werden Sie Hilfen erhalten. Wir müssen die Politik aufmerksam machen ... das schaffen wir alles über Öffentlichkeitsarbeit ..."
Anfangs, nach der ersten Skepsis fängt man an zu vertrauen. So ein netter Mensch kann mir doch nicht schaden. Im Laufe der Jahre habe ich schnell gelernt, dass Pressearbeit in der Regel ein kommerzielles Interesse voraussetzt. Ganz selten habe ich den Eindruck gehabt, das wirklich persönliches Interesse dahinter stand, um wirklich zu helfen.
Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zum Thema Pressefreiheit. Persönlich habe ich Erfahrungen gemacht, die mit viel persönlichem Leidensdruck, Kosten und Stress verbunden waren.
Genauso sieht es mit der freien Meinungsäußerung aus: jeder der befragt wird kann subjektiv spekulieren und die Behörden nutzen das, was gebraucht wird.
"Ich habe selber gehört ... * Ich habe von dem und dem gehört ... * Ich dachte mir ..."
Keine dieser angefangenen Aussagesätze sind wirkliche Beweise. Diese reichen aber, dass Behörden (Polizei, Staatsanwaltschaften, Rechtsanwälte/Verteidiger ...) aber auch Bekanntenkreise eine Meinung äußern, wofür wirkliche Beweise fehlen und die Menschen schwer verletzen können.
So z.B. hat in Susan's Fall die Gesangslehrerin Aussagen bei den Behörden gemacht, die dazu führten, dass die Staatsanwältin die Akte geschlossen und nicht wieder geöffnet hat. Dazu wird mehr auf den Ermittlungsseiten der einzelnen Jahre berichtet.
Die Gesangslehrerin äußerte u.a., dass sie Susan sehr gut kennt, seit 2 Jahren kennt sie sie und weiß genau ...
Ja was weiß sie denn wirklich?

Susan ist in der DDR geboren worden und dort aufgewachsen. Die DDR war ein eigenständiger und souveräner Staat, der voll anerkannt war. Wir haben unsere Erziehung nach sozialisten Werten und Normen umgesetzt, wie es bei den meisten DDR-Familien der Fall war.
Die Gesangslehrerin stammt aus einem völlig anderen System, hat andere Wertevorstellungen und Normen erlebt und gelebt. Wie will sie Susan nach nur zwei Jahren gut kennen? Dazu fehlen ihr Kenntnisse aus dem Lebenssystem (DDR - Sozialismus) von Susan sowie eigene Erlebnisse/Erkenntnisse mit Susan und der Familie. Das Hörensagen reicht nicht aus, um realistische Aussagen zu treffen, es werden immer nur subjektive Aussagen bleiben. Für andere fremde Menschen bleiben diese subjektiven Erzählungen Wahrheiten, weil man davon ausgeht, dass der Erzähler es objektiv erlebt hat. Hier würde ich "die drei Siebe des Sokrates" empfehlen.
Susan wurde in der DDR von mehreren hochstudierten Psychologen und Psychiatern als hochbegabt eingeschätzt. Die Psychologin Frauke Niehues definiert Hochbegabte recht deutlich und weißt auf mögliche Fehlinterpretationen / Fehldiagnosen hin, die eher schädigend wirken können.
Frauke Niehues
ist Diplom-Psychologin,Psychologische Psychotherapeutin. Fachexpertin im Themenbereich "Hochbegabte"
"Hochbegabte befinden sich per Definition außerhalb der Norm.
Oft zeigen Hochbegabte nicht nur im intellektuellen Bereich Besonderheiten,sondern auch hinsichtlich Ihrer Sensitivität und Emotionalität. Hierdurch passen sie nicht ins System und geraten innerlich und äußerlich unter Druck... Hochbegabte werden so häufig fehl diagnostiziert, dass die American Psychological Association (APA,Herausgeberin des DSM) bei Hochbegabten vor bestimmten Diagnosen warnt...."
Als Mutter und selbst studierte Psychologin unterstelle ich, dass die Gesangslehrerin nicht nur schwerwiegende Schäden in der Ermittlungsarbeit ausgelöst hat, sondern auch psychische Schäden an meinem Kind, durch falsche Interpretationen.
Susan hat recht früh kulturelle Unterschiede erlebt und gelebt: DDR * BRD * Griechenland. Damit gleich ohne Probleme klar zu kommen ist für wenige Menschen möglich. Wir als Familie finden, dass sie sich gut "durchgeboxt" hat und ihr Leben auch in Griechenland gemeistert hätte.
Nach den Menschenrechten ... Art. 8: Recht auf Achtung des Familien- und Privatlebens liegen hier massive Verfehlungen vor:
Jede Person hat das Recht auf Achtung ihres Privat- und Familienlebens, ihrer Wohnung sowie ihrer Kommunikation.
Susan wurde in die ehemalige DDR geboren und nach sozialistischen Werten, Normen und Gesetzen erzogen und aufgewachsen (1980-1989). Die ethischen Werte- und Familienvorstellungen in der ehemaligen DDR waren Grundlagen des Familienlebens. S. ist behütet, liebevoll und gut aufgewachsen.
Ab 1989 erfolgte die Zusammenführung in Deutschland, dieses führte zu Irritationen und Erleben von anderen Werten und Normvorstellungen. Man sprach von Unrechtstaat und stellte die Werte und Normen, nach denen bisher gelebt wurde, als schlecht dar und die Kinder aus der damaligen Zeit wären psychisch krank und hatten eine schlechte Kindheit. Missachtung des Familien- und Privatlebens von ethnischer Herkunft bis hin zum rassistischen Hintergrund.
2000 zog S.W. nach Griechenland, blieb aber deutsche Staatsangehörige. Von 2000-2005 pendelte S.W. zwischen Deutschland und Griechenland. Der Kontakt zur Familie war in Abständen telefonisch und zeitweise persönlich in kurzen Treffen. In diesen Treffen wurde berichtet, dass die griechischen Bekannten der S.W. sich über Lebensgewohnheiten in Deutschland äußerten, welche nicht mit den griechischen Lebensgewohnheiten passend erscheinen. Das Temperament einer deutschen Staatsangehörigen unterschied sich sehr von dem eines griechischen, 25 Jahre älteren Staatsbürgers. Die Mentalität des griechischen Lebenspartners war durch Aggressionen und Eifersucht geprägt, welche S.W. in der deutschen Familie nicht erlebt hat. Unabhängig davon bleiben mögliche Täter unbestraft, der Fall wird nicht aufgeklärt und subjektiv falsch in der Öffentlichkeit dargestellt (Verletzung der Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten). Deutsche und griechische Behörden involvierten ihre eigenen subjektiven Meinungen in ihre Entscheidungsfindung. Die Meinung des Suizides paßte perfekt, Ermittlungen wurden nicht mehr als nötig gesehen und die angehörige Familie wurde angeprangert und verleumdet. Reaktionen der Angehörigen wurden mit Schuld * Scham * Trauer abgetan --- Gerechtigkeitsfragen blieben offen.
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Ein weiteres Beispiel ist die Verletzung von Öffentlichkeitsrechten, Ethik und Moral, welches wir durch den Profiler St. H., die Produktionsgesellschaft Casei Media und dem öffentlich rechtlichen Sender SWR kennenlernen mußten. Das Verhalten des öffentlich rechtlichen Senders führte zu Rechtsstreitigkeiten zum Nachteil der Angehörigen. Dazu wird auf einer anderen Seite (Ermittlungen 2016) noch ausfühlicher berichtet werden.
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Die Publikationen, die hier eingestellt sind, wurden von Menschen verfaßt / erstellt, denen wir als Susan's Familie sehr schätzen und achten. Keiner der Beteiligten hat das Vertrauen der Familie ausgenutzt. Jeder hat versucht, im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste aus dem verfahrenen Fall * Susan's Leben * und die Auswirkungen für die Familie zu schaffen.
Egal, unter welcher Voraussetzung, auf welcher Basis und mit welchem Inhalt das jeweilige Buch geschrieben wurde, bringt es doch viele Informationen und viel Klarheit über den Fall zum Ausdruck. Mit viel Fachkompetenz und persönlichem Engagement aller Autoren wurde die Familie unterstützt, ein bisschen Gerechtigkeit und Fairness in dem Labyrinth aus Lügen, Intrigen, Unfairness, Korruption ... zu erhalten.
Auf dieser Basis kann Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, ehrliche und faire Öffentlichkeitsarbeit und wirkliche Unterstützung funktionieren - ohne dass Menschen zu Schaden kommen.
16. 01. 2008 - Eltern Im Netz – Inge Däxl
Verweis auf den Bundesverband der Verwaisten Eltern … e.V.
Die damalige Bundesvorsitzende Petra Hohn war sehr zuvorkommend. Als selbst betroffene Mutter wußte sie sofort, was wir bisher durchhaben und was uns noch erwartet. Sie sagte, dass sie denken würde, dass ein Treffen bei den Verwaisten Eltern wäre für uns nicht das Richtige, aber wir sollten es ruhig probieren. Solche Fälle sind sehr individuell und oft kann von den Betroffenen eine Trauerverarbeitung nicht zugelassen werden, wenn noch so viele andere Dinge, wie Ungerechtigkeiten, Stress, Ungeklärte Ermittlungen u.ä. nicht abgeschlossen sind.
Frau Hohn soll recht behalten haben. Wir haben es versucht und sprengten die gesamte Gruppe als wir von unserem Schicksalsschlag erzählten. Die anderen Mütter, keine davon mit Erfahrungen in gewaltsamer Tötung schrien auf, dass das furchtbar ist und sie sich das nicht anhören wollen. Die Gruppenleiterin entschuldigte sich bei uns und bat uns, nicht mehr zu kommen, oder nicht davon zu erzählen.
Wir sind dann natürlich nicht mehr dort hin gegangen und haben für uns eingeschätzt, dass es bei gewaltsamen Tötungsfällen nicht möglich ist, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Dieses hat sich später immer wieder bestätigt.
Wir stellten auch für uns fest, dass es uns nicht wichtig war, uns unserer Trauerverarbeitung zu widmen. Für uns war es viel wichtiger zu lernen, damit umzugehen, wie man uns behandelt hat und wie wenig Unterstützung wir erfahren haben.
21. 02. 2008, Michael Behrend – Berliner Zeitung
Ich bin in den Jahren später immer wieder kritisiert worden, dass ich mich an die Presse gewandt habe. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie es dazu kam.
Was ich allerdings sagen kann ist, dass ich damals der Meinung war, die Öffentlichkeit, die Gesellschaft, die Politik und andere Betroffene darüber aufzuklären, wie schlimm Menschen mit anderen Menschen umgehen. Menschen, die eigentlich helfen könnten, einen Dienstauftrag oder gesellschaftliche Verantwortung haben, zu helfen, wo es geht.
Ich habe es als korrupt und verantwortungslos empfunden, dass Menschen, die uns gar nicht kennen genau wissen, wer wir waren und sind und welche Fehler wir irgendwann mal gemacht haben.
Ich denke, das war es damals, was mich bewegt hat, an die Presse zu gehen. So fing unsere Auseinandersetzung mit der Presse an, ein Bericht in der Berliner Zeitung.
22. 02. 2008 Prechtal
Nachdem die ersten Pressebeiträge öffentlich gemacht wurden, verhielt sich Elzach im Prechtal, der Ort, wo Susan viele Jahre gelebt hat, solidarisch. Sie berichteten in der örtlichen Zeitschrift. Eine ganz tolle Aktion.
20. 03. 2008 – cine-plus, Aktuelles Zeitgeschehen – Ira Wehner, Janine Göhring, Melanie Pozo Alcocer
20. 03. 2008 Reportage „Brisant“ – „Tod in Athen”
23. 04. 2008 - Axel Springer – Konrad Jahr-Weidauer
Ich habe mich an den Axel Springer Verlag gewandt, weil damals sehr intensiv über Opferhilfen berichtet wurde. Ich wollte gerne über meine Erfahrungen berichten. Herr Jahr-Weidauer informierte mich im Gespräch, dass die Opferhilfeeinrichtung „Weißer Ring“ super Leistungen bringen würden, um Opfer zu unterstützen.
Als ich ihm von meinen Erfahrungen mit der Hilfsorganisation berichtete und dem Rechtsanwalt, der beeinflussen konnte, dass wir keine Unterstützung und Gehör mehr erhielten, war er irritiert und bat mich um Nachweise und das Ablehnungsschreiben des Weißen Ringes. Er wollte alles durcharbeiten, beim Weißen Ring nachfragen und sich wieder bei mir melden und ggf. vermittelnd wirken.
Es kam kein Antwort, keine Reaktion mehr.
Nr. 28/2008 – Super Illu, Journalist/Redakteur Jörg Abromeit
Feedback einer Leserin:
“Europa auf dem Papier”
„Das geeinte Europa steht für den Normalbürger doch nur auf dem Papier. Sonst könnte es doch nicht sein, dass die deutsch-griechische Zusammenarbeit in einem möglichen Mordfall so schleppend, oder wahrscheinlich gar nicht vorankommt. Mir tun nur die Eltern der jungen Frau so unendlich leid, die in Athen auf so tragische Weise ums Leben kommen mußte.“ – B. St. Per E-Mail
Herr Abromeit erzählte uns eine spannende Geschichte:
Für Recherchearbeiten flog er zu einem anderen Dreh und machte zwischendrin in Athen Stop um dort auch gleich zu recherchieren. Er suchte mit seinem Drehteam die Straße und das Haus auf, wo Susan 2007 tot aufgefunden wurde. Er versuchte wohl mit Hausbewohner und Ansässige zu sprechen. Diese riefen die Polizei und Herr Abromeit wurde kurzzeitig verhaftet. … Er schwächte seine Erzählung gleich ab und sagte, dass sowas für ihn nicht neu sei, das passiert häufig mal. Er war aber schnell wieder auf freien Fuß.
Der Zeitungsbericht später wurde von Lesern als recht gut eingeschätzt, allerdings gab es auch hier einen Tadel:
Die Mitstudentin und geplante Mitbewohnerin in der neuen Wohnung von Susan traf sich mit Herrn Abromeit und unterhielten sich. Herr Abromeit bat E., ob er ein Foto von ihr machen darf, das möchte er der Familie zeigen. Die Familie kannte E. ja nicht. Da hat der Journalist getrickst und E. und uns reingelegt. Das Foto kam später mit in die Zeitung, in den Bericht. E. hatte eine furchtbare Angst „… meine Mutter macht sich Sorgen …, es könnte mir das gleiche passieren, wie Susan …“. E. hat ziemlich fordernd von uns verlangt, wir sollten dafür sorgen, dass das Bild aus der Zeitung verschwindet. Naja, das war uns natürlich nicht möglich. E. hat den Kontakt zu uns auch nie gehalten, vllt. aus dem Grund, wir wissen es nicht.
19. 09. 2008 MDR “Unter uns”
Nach den ersten Zeitungsberichten und Filmausstrahlungen meldete sich ein Vertreter der Sendung „Unter uns“. Wir führten lange Telefonate und er fragte an, ob wir für die Sendung „Unter uns“ zur Verfügung stehen würden. Wir würden „eine Stimme“ bekommen und könnten berichten, was wir erlebt haben und noch erleben. Wir hatten große Hoffnung. Die Fahrkosten und Unterkunftskosten wurden uns finanziert und so war es für uns in Ordnung.
Wir waren doch etwas enttäuscht über den Ablauf der Sendung. Ich hätte mich mit dem Format vllt. vorher beschäftigen sollen. Auch hier waren alle sehr nett und zuvorkommend. Ich wurde geschminkt, so toll geschminkt, dass man mir den Stress der letzten Monate nicht mehr ansah, wirklich ganz toll.
Das Format der Sendung war so aufgebaut, dass kleine Alltagsgeschichten live vorgestellt wurden. Wir waren die Vorletzten der Sendung. Vor uns kam eine lustige Geschichte von einem Kamel, welches in einer Wohnung mit der Besitzerin lebte … dann kamen wir ran … und zum Schluß kam ein altes Ehepaar von über 80 Jahren, welches davon berichtete, dass sie noch Sex haben und wie das bei ihnen läuft.
Wir haben die Zusammenstellung nicht gut gefunden. Wenn ich es gewußt hätte, hätte ich vllt. auch abgesagt.
Als ich dran war, wurden allerhand Bilder von Susan an der Leinwand gezeigt, während ich erzählte. Dann sollte ich auf die Anfrage vom Weißen Ring antworten, warum wir sie nicht um Hilfe gebeten haben. Ich erklärte, dass meine Anfrage abgelehnt wurde. Als ich mehr erzählen wollte, wurde ich unterbrochen.
Später, nach der Sendung haben wir noch kurz zusammengesessen und uns wurde versichert, dass sie an dem Fall dranbleiben werden und uns weiter unterstützen möchten.
Wieder eine übliche Floskel, es meldete sich keiner mehr. Ich habe noch einmal nachgefragt und bin ziemlich deutlich abgewimmelt wordenen.
Sendung TV Sender „Alther“
Die Sendungen bzw. die Kontakte sind überwiegend von Bekannten der Familie vermittelt worden.
Zuerst sah immer alles super aus, als würde wirklich Unterstützung möglich sein. Ab und an war unser RA V.G. dabei, was sicherlich sehr förderlich war, er stärkte uns damit sehr den Rücken.
Während der Sendung waren u.a. eine griechische Psychologin und ein Kriminalbeamter dabei. Eine Bekannte von mir, die in Griechenland lebte, uns die Sendung vermittelt hat, verfolgte die Sendung und teilte mir später mit, dass ich überhaupt nicht ernst genommen wurde, man hätte sich über uns lustig gemacht.
Ich konnte die Sendung leider nicht verfolgen, weil ich nur per Telefon interviewt wurde. Der Sender war bei uns in Deutschland nicht zu empfangen.
Ich wurde am Telefon gefragt, warum ich keine Anträge auf Exhumierung und Überführung gestellt hätte. Ich habe mitgeteilt, dass ich bis zu dem Zeitpunkt 25 Anträge auf Exhumierung und Überführung eingereicht hätte, in Deutschland und Griechenland. Dabei habe ich nicht nur den Antrag bei unserem Anwalt V.G. eingereicht, sondern auch beim Auswärtigen Amt, bei der griechischen Polizei, bei der griechischen Staatsanwaltschaft und dem Justizministerium --- das Gleiche in Deutschland auch.
Es war kurz Ruhe, der anwesende Polizist bat um eine Pause und verließ den Raum nach meiner letzten Aussage. Man verabschiedete sich „kurzzeitig“ von mir und man würde sich gleich wieder melden. Das passierte nicht.
Wie meine Bekannte aus Griechenland mitteilte, wurde die Sendung danach ziemlich schnell beendet. Sie war sehr enttäuscht, wie das dort abgelaufen ist. Schade, dass ich nicht die Möglichkeit hatte, die Sendung zu verfolgen.
24. 10. 2008 – B.L.&P. Film und TV GmbH „Tod in Griechenland“ -- RTL Punkt 6 * RTL Punkt 9 * ZDF Hallo Deutschland, Corinna Sticksel
Die Journalisten nahmen Kontakt zuerst mit Susan‘s Schwester auf. Michaela leitete die Mailanfrage an mich weiter mit dem Hinweis: „Mama, sei vorsichtig, ich würde dir abraten. Ich kenne den RTL, sie werden dir weh tun“. Michaela arbeitete damals längere Zeit beim Film, auch mit RTL. Michaela hat recht behalten. Sicherlich waren alle sehr nett und einfühlsam. Ein Film wurde gedreht, ich hatte damals besprochen, dass wir einen finanziellen Bonus erhalten, um nach Griechenland zu fliegen, denn Spendengelder sind keine eingegangen, weil die Helfereinrichtungen ja alle abgelehnt haben. Uns wurde pro Ausstrahlung 50,00 EUR zugesagt. Später haben wir erfahren, dass der Film 12 x ausgestrahlt wurde. Überwiesen bekommen haben wir 50,00 EUR. Auf meine Anfrage kam dann die Aufklärung: nur fremde Ausstrahlungen zählen, nicht die eigenen. Das stand als kleingedruckter Text auf der Vereinbarung. Na, da ich vertraut habe, habe ich den dummerweise nicht gelesen.
24. 04. 2009 -– Creative Sachsen –
Wieder sehr nette Menschen, viel Einfühlvermögen … der Dreh war ein üblicher Ablauf, wie viele Betroffene darüber berichten. So gab es auch eine Szene auf dem Friedhof. Da Susan ja kein Grab in Deutschland hat, haben wir improvisiert. Es wurde am Familiengrab gedreht. In dieses Grab sollte Susan auch beigesetzt werden, wenn es mit der Überführung geklappt hätte.
Jetzt gab es eine Besonderheit: Natürlich gab es auch emotionale Szenen. Die Journalisten haben aber schnell herausgefunden, dass ich keinerlei Emotionen zeige, wenn ich über Ungerechtigkeiten spreche. Immer, wenn die Tränen kamen, dann wurde ich gefragt, wie die Behörden mit uns umgingen. Das hat prima funktioniert! Somit hatte ich gut die Möglichkeit über das zu berichten, was uns eigentlich wirklich bewegte, ohne zusammenzubrechen.
31. 05. 2010 – Das neue Blatt, Bauer Premium GmbH, Blitzinterview Tina Janssen
Sicherlich kann ich mich dunkel an das Blitzinterview erinnern. Ich habe aber niemals den Beitrag lesen können, so dass ich auch nicht mehr dazu schreiben kann.
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In den kommenden Monaten und Jahren bin ich oft von Journalisten angesprochen worden über den Fall meiner Tochter zu berichten. Ein Erlebnis im Zeitraum 2017 – 2020 werde ich extra berichten. Mein Vertrauen hält sich nach dem Erlebnis sehr in Grenzen und ich bin nicht mehr daran interessiert, privat über unseren Schicksalsschlag, unser Leben, unsere Emotionen o.ä. zu berichten.
Als Bundesvorsitzende und Geschäftsführerin des Opferhilfeorganisation ANUAS e.V. spreche ich ziemlich regelmäßig mit Pressevertretern, vermittle aber keine Betroffenen. Ich spreche über Reaktionen der Betroffenen nach solch Schicksalsschlägen * fehlende Hilfen * individuelle Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen … und über viele viele Ungerechtigkeiten, welche betroffene Angehörige erfahren.