Der jährliche Spaziergang zum Kloster Chorin

"... Rund eine Autostunde von Berlin entfernt – in der Schorfheide – steht das ehemalige Zisterzienserkloster Chorin mit den roten Backsteingiebeln. Es ist eins der bedeutendsten Baudenkmäler der frühen Backsteingotik in Brandenburg..."

Jedes Jahr im Frühjahr wanderten wir durch die wunderschönen Naturgebiete am Kloster Chorin, mit anschließendem Abstecher am Kloster. Der Abschluß unserer Wanderungen nach 3-4 Stunden fand in einer Gaststätte statt, wo wir nett gegessen Geschichten und zum Kloster erzählt haben.

Manchmal gab es zu den Osterzeiten nette Traditionen, auch in unserer Familie .... Osterkörbchen wurden versteckt und die Kinder konnten diese suchen. Die Eltern hatten ganz schön zu tun, aufzupassen, dass nicht andere Kinder unsere Osterkörbchen fanden, oder dass unser Hund nicht schneller die Osternäschereien findet.

Müggelberge und Berliner Tierpark

Mehrmals monatlich besuchten wir den Tierpark. Dieses waren dann Tageswanderungen. Wir sahen Tiere,  die wir sonst nur aus dem Fernsehen kannten. Kleine Kinder konnten sich mit einem jungen Löwen oder  auf dem Rücken eines Pony's fotografieren lassen. Meine Mutter hat viel Essen mitgebracht und auf einem großen Kinderspielplatz konnten wir unsere mitgebrachte Decke und das Essen auspacken. Auf dem Spielplatz gab es auch einen Springbrunnen mit flacher Badefläche.

Interessant war auch das Schloß im Tierpark. Davor war ein großer Springbrunnen. Auf dem Brunnenrand liefen mein Bruder und ich immer lang. Mein Bruder ist oft ins Wasser gefallen, hat sich aber nie verletzt. Das Eintrittsgeld für den Tierpark war sehr niedrig und meine Eltern hatten keine Probleme diese Kosten zu tragen, so dass wir sehr regelmäßig im Tierpark waren.

Ritter Kahlbuz

Die Sage vom Ritter Kahlbutz

Der Volksmund fand eine Erklärung für die Mumifizierung des Ritters Kahlbutz und sah darin Gottes gerechte Strafe für einen Mord. Der Sage nach wurde Kahlbutz im Jahre 1690 von seiner Dienstmagd Maria Leppin des Mordes an ihrem Verlobten, dem Schäfer Pickert aus dem Nachbarort Bückwitz, bezichtigt. Die Tat geschah am Bückwitzer See. Die Begründung lautete, er habe den Schäfer aus Rache erschlagen, weil die Magd dem Ritter das „Recht der ersten Nacht“ verweigert hätte. Auch habe er sich mit Pickert um die Größe des Weideplatzes gestritten. Im folgenden Strafprozess in Dreetz bei Neustadt wurde Kahlbutz jedoch aufgrund seiner eigenen eidlichen Aussage freigesprochen, da die Zeugen fehlten. Ritter Kahlbutz soll dabei vor dem Gericht geschworen haben: „Wenn ich doch der Mörder bin gewesen, dann wolle Gott, soll mein Leichnam nie verwesen.“

Im Laufe der Jahre wurden der Mumie weitere Spuk- und andere mysteriöse Geschichten angedichtet. Aus den Zeiten der Napoleonischen Besetzung im Jahre 1806 gibt es Erzählungen über Scherze der französischen Besatzer. Die Mumie soll von französischen Soldaten als „Nachtwache“ eingesetzt worden sein. Theodor Fontane schreibt distanziert die Legende nieder, dass Napoleons Soldaten die Mumie einst aus Spaß auf den Altar der Kirche kreuzigen wollten. Als sie versuchten, die linke Hand festzunageln, sprang diese zurück in ihre Ausgangsposition und ohrfeigte dabei einen Soldaten, der vor Schreck sofort starb.

Wir besuchten in Kampehl den Ritter Kahlbutz. Dieser Besuch hinterließ bei uns Kindern viele Fragen. Eine Angestellte hat unsere Fragen versucht zu beantwort und hat uns am Ende der Führung Flyer zur Sage des Ritters mitgegeben:

Eine weitere Sage vom Ritter Kahlbutz

An der Schwenzebrücke am Bückwitzer See soll Kahlbutz den Schäfer Pickert erschlagen haben. Hierzu nimmt Fontane die folgende Geschichte auf: Spaziergänger wurden von einer unsichtbaren Last befallen, als sie gegen Mitternacht die Schwenzebrücke überquert haben. Je mehr sie sich von der Last trennen wollten, umso schwerer wurde sie. Erst als sie sich der Gegend, in der der Mord geschehen sein soll, weit genug entfernt hatten, ließ diese Last los. Hierzu wird auch erzählt, dass Pferde um Mitternacht am selben Ort aus unerklärlichen Gründen nur mühsam vorankämen, scheuten oder einfach stehen blieben.

1806 soll ein französischer Offizier die Mumie aus dem Sarg genommen, ihn beschimpft und bespuckt und falsch herum in den Sarg zurückgelegt haben. Anschließend habe er ihn aufgefordert, falls er wirklich spuken sollte, solle er ihn um Mitternacht in seinem Quartier besuchen. Am nächsten Tag soll der Offizier tot in seinem Quartier gefunden worden sein, das Genick um 180° verdreht. Dabei sollen Türen und Fenster von innen verriegelt gewesen sein, sodass ein Eindringen von außen nicht möglich war. Die französischen Soldaten ließen ihre Wut an den Dorfbewohnern aus, die ihre Unschuld an diesem Mord beteuerten. Kurze Zeit später kam es in Neustadt zu einem Gerichtsverfahren, bei dem der Prozess fallen gelassen wurde, weil kein Täter wegen der verschlossenen Türen in Frage käme.

Im Übrigen wurde mit dieser Mumie im Ort allerlei Schabernack betrieben, so wurde diese bei Hochzeiten zu diversen Streichen genutzt. 1913 wurde sie in das Brautbett einer frischvermählten Braut gelegt. Anfang des 20. Jahrhunderts war sie mehrere Jahre in einem Wartezimmer eines Neustädter Arztes ausgestellt und löste Ohnmachtsanfälle bei den Patienten aus. Sie soll von Schuljungen auf das Dach der Schule gelegt worden sein.

Von der Kleidung, in der Kahlbutz bestattet wurde, blieb kaum etwas erhalten. Lediglich seine Stiefel, eine Totenmütze und einige Fetzen von Ordensbändern waren erhalten geblieben. In den 1930er Jahren brachen Studenten in die Gruft ein, stahlen die Stiefel und seinen Harnisch, der dort ausgestellt war. Einige Wochen später schickten sie einen Stiefel zurück und teilten mit, dass das Bier, das sie aus dem Stiefel tranken, vorzüglich geschmeckt hat.

Schloss Sanssouci

..Das Schloß Sanssouci befindet sich in Potsdam. Jährlich haben wir dieses wunderschönen Park besucht. Große herrliche Wanderwege und Bauwerke finden sich auf dem Gelände. Sanssouci kommt aus dem Französischen und heißt "ohne Sorge".